4. Die Wüste (2)
Mosesʼ Einfluß ist immer noch spürbar, sogar auf dem Friedhof von Wellow (1), das kleine Kind, das vor 1849 Jahren auf dem Arm seiner Mutter saß, vielleicht genau in der Heliopolis, in der wir jetzt sind, hat die Welt verändert. Göttliche Größe überdauert immer, aber was ist menschliche Größe, wenn man diesen Niedergang des schönsten Landes der Welt sieht? Es gab einmal zwanzig Millionen Ägypter, jetzt sind es nicht einmal mehr zwei.
Nun, wir ritten in die Wüste hinaus und trafen gelegentlich auf einen reitenden Araber oder eine Reihe von Kamelen, die aus Suez kamen, bis wir die Gräber der Kalifen erreichten. Stellt Euch vor, Ihr befändet Euch in einem Dschungel aus (wie jemand sagte) vierhundert Moscheen – denn jedes Grab ist eine Moschee, die verfällt, aber in ihrem Verfall wunderschön ist. Jede hat eine Kuppel, die von wildem Wein oder Laub überwuchert ist, und am Fuß des Turms steht eine arabische Inschrift auf blauem Grund. Unzählig an Vielfalt, vollkommen an Schönheit faszinieren diese maurischen Monumente (ich glaube, sie sind tscherkessisch und gehören zu den Mamelucken-Sultanen aus der tscherkessischen Dynastie) den Betrachter – „Erde zu Erde“! Man kann kaum glauben, dass hellichter Tag ist! Aus diesen Ruinen kommen obdachlose Wanderer hervor gekrochen wie Ghule oder Leprechauns, die sich hier häuslich niedergelassen haben – ihre nicht gemietete und unbezahlte Unterkunft und ein kläglicher kleiner Garten mit einer Palme und einem Rosenbusch mitten in einer der Moscheen war beinahe rührend – es war der letzte Rest Natur und Schönheit, an den sich eine dieser unnatürlichen, heruntergekommenen Gestalten klammerte – er stellte es unter Beweis, als er den Rosenbusch goss und sich um die Palme kümmerte. Genau in diesem Moment sauste wie der Wind ein bewaffneter Araber durch die Wüste (die Araber rennen wirklich wie der Wind). Es war ein Polizeibeamter, der einen unglückseligen Jungen packte, ihn zu Boden warf und mit schleifte. Der weiße Turban des Jungen löste sich und flatterte im Wind, die Peitsche kam zum Einsatz, und der Sekretär (unser Freund) versuchte zu vermitteln, konnte aber nichts tun. Es machte einen ganz krank – so wie alle Taten der Regierung in diesem schrecklichen Land.
Unser unbezahlbarer Cicerone zerrte mich durch ein Loch in der Wand, das sich ein paar Fuß über dem Boden befand, hinauf und in eine der Grabstätten. Ein Platz mit Bogengängen ringsum, zwei Minaretten in beiden Ecken und zwei Domen in den anderen, unter den Domen die Gräber entlang der Gänge und Zellen, wahrscheinlich einst für die Priester vorgesehen, jetzt für die wilden Barbaren, der Platz lag unter freiem Himmel. Das Grab hatte den Turban an einem Ende und am anderen eine Inschrift, von der nur „Allah“ zu entziffern war. In ein paar Jahren wird alles verschwunden sein, aber die blauen Kacheln sind prächtig wie immer – ein Stapel für jedes Grab. Oh, wunderbar! Aber sogar die Namen dieser Sultane sind vergessen!
Anmerkung der Übersetzerin:
1: Embley Park, der Landsitz der Familie Nightingale, lag in der Gemeinde Wellow.
Nun, wir ritten in die Wüste hinaus und trafen gelegentlich auf einen reitenden Araber oder eine Reihe von Kamelen, die aus Suez kamen, bis wir die Gräber der Kalifen erreichten. Stellt Euch vor, Ihr befändet Euch in einem Dschungel aus (wie jemand sagte) vierhundert Moscheen – denn jedes Grab ist eine Moschee, die verfällt, aber in ihrem Verfall wunderschön ist. Jede hat eine Kuppel, die von wildem Wein oder Laub überwuchert ist, und am Fuß des Turms steht eine arabische Inschrift auf blauem Grund. Unzählig an Vielfalt, vollkommen an Schönheit faszinieren diese maurischen Monumente (ich glaube, sie sind tscherkessisch und gehören zu den Mamelucken-Sultanen aus der tscherkessischen Dynastie) den Betrachter – „Erde zu Erde“! Man kann kaum glauben, dass hellichter Tag ist! Aus diesen Ruinen kommen obdachlose Wanderer hervor gekrochen wie Ghule oder Leprechauns, die sich hier häuslich niedergelassen haben – ihre nicht gemietete und unbezahlte Unterkunft und ein kläglicher kleiner Garten mit einer Palme und einem Rosenbusch mitten in einer der Moscheen war beinahe rührend – es war der letzte Rest Natur und Schönheit, an den sich eine dieser unnatürlichen, heruntergekommenen Gestalten klammerte – er stellte es unter Beweis, als er den Rosenbusch goss und sich um die Palme kümmerte. Genau in diesem Moment sauste wie der Wind ein bewaffneter Araber durch die Wüste (die Araber rennen wirklich wie der Wind). Es war ein Polizeibeamter, der einen unglückseligen Jungen packte, ihn zu Boden warf und mit schleifte. Der weiße Turban des Jungen löste sich und flatterte im Wind, die Peitsche kam zum Einsatz, und der Sekretär (unser Freund) versuchte zu vermitteln, konnte aber nichts tun. Es machte einen ganz krank – so wie alle Taten der Regierung in diesem schrecklichen Land.
Unser unbezahlbarer Cicerone zerrte mich durch ein Loch in der Wand, das sich ein paar Fuß über dem Boden befand, hinauf und in eine der Grabstätten. Ein Platz mit Bogengängen ringsum, zwei Minaretten in beiden Ecken und zwei Domen in den anderen, unter den Domen die Gräber entlang der Gänge und Zellen, wahrscheinlich einst für die Priester vorgesehen, jetzt für die wilden Barbaren, der Platz lag unter freiem Himmel. Das Grab hatte den Turban an einem Ende und am anderen eine Inschrift, von der nur „Allah“ zu entziffern war. In ein paar Jahren wird alles verschwunden sein, aber die blauen Kacheln sind prächtig wie immer – ein Stapel für jedes Grab. Oh, wunderbar! Aber sogar die Namen dieser Sultane sind vergessen!
Anmerkung der Übersetzerin:
1: Embley Park, der Landsitz der Familie Nightingale, lag in der Gemeinde Wellow.
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