24. Lykonpolis (5)

Wir ritten über den modernen Friedhof nach Hause, einer Stadt außerhalb der Mauern, reihenweise quadratische, verputzte Nischen mit Spitzbögen, in denen die Bewohner der Stadt, die viel weniger schön ist, leben – schöne Palmen, Akazien, Johannisbrotbäume wuchsen hier –, während die lebende Stadt ärmlich und schmutzig ist, mit ihren Häusern ohne Fenster, mit sonnenverbrannten Ziegeln, sieht sie heruntergekommen und hoffnungslos aus. Wie kann es auch anders sein, wenn die Regierung den Preis für Produkte festsetzt, sie kauft, Arbeit mit Bastonade erzwingt, statt auf den natürlichen Antrieb – Interesse – zu vertrauen, und den armen Fellachen kaum genug zum Leben läßt. Die Frauen, so schmutzig, daß es jeder Beschreibung spottet, benutzten einen ihrer Schleier als Korb. Und trotzdem sind sie ein vornehm aussehender Menschenschlag. Ich habe noch nie so viele große Männer gesehen, vornehme Erscheinungen, majestätische Haltung, wie in diesem erbärmlichen Assiut und dem jämmerlichen Basar, in dem die Händler sitzen, ihre Waren anbieten und ihrem Gewerbe nachgehen in Löchern, vier mal fünf Fuß, die auf beiden Seiten der schmalen Straße errichtet wurden. Das einzige verputzte Haus ist der Palast des Paschas gleich am Tor. Ein paar Leute kauerten vor der Tür und warteten auf eine Audienz. „Er sitzt am Tor und spricht Recht.“

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