27. Heiligabend, nachts (3)
Man sieht hier nie fröhliche Geschöpfe wie in anderen Ländern; das Kamel ist so ernst, daß man es, wenn es vor dem Hintergrund des Himmels steht, für ein Kamel aus Stein halten könnte. Nichts ist hübsch. Ich habe nichts Hübsches gesehen, seit wir Kairo verlassen haben – doch, einmal, zwei kleine Kinder, die herumgehüpft sind, ansonsten sind die jungen Leute ebenso ernst wie ihre Väter. Ich glaube, die Welt kann keinen größeren Kontrast bieten als England, das geschäftige England, und Ägypten, das ernste, melancholische, prächtige Ägypten.
Zuletzt war die Sonne tot, Girga und seine Minarette versanken im Dunkeln und der Mond ging auf – und was für ein Mond! Σ und ich saßen bis tief in die Nacht an Deck und „sonnten“ uns in seinen warmen Strahlen – stellt Euch das vor, meine Lieben – am Heiligabend! Kein Hauch Feuchtigkeit, kein bißchen Kühle in der Luft, obwohl der Wind kräftig wehte.
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