28. Unser Lotse (2)
Sie können nicht lavieren, und wenn der Wind nicht sehr günstig ist, ziehen sie das Rudern dem Segeln vor, aber ihre Fähigkeit im Lotsen ist beeindruckend, wenn man bedenkt, daß sich das Flußbett ständig verändert. Unser Nubier steht am Achterdeck, eingehüllt in ein faltenreiches majestätisches Gewand, ohne je zu ermüden oder Pause zu machen – wenn der Wind günstig ist, steuert er mit seinem enormen Ruder, ohne zu stranden, was angesichts der Tatsache, daß Kairo fast 1000 Meilen vom zweiten Wasserfall entfernt lag – und bei diesem Flußbett –, ein Wunder ist. Er scheint in seiner erhabenen Einsamkeit dort oben schon lange alle menschliche Sprache vergessen zu haben, aber wenn er einmal sehr eifrig ist, ertönt auf dem Achterdeck ein heftiges Prusten. Ich dachte lange irrtümlich, es seien die Truthähne, die auch dort leben. Die Tauben sind nicht eingesperrt, versuchen aber nie zu fliehen. Wir haben jetzt vier Katzen, den Gott und drei andere, der Gott ist der einzige, der arbeitet – er hat uns von den Ratten befreit. Mein Moskitonetz ist unbezahlbar, gegen Zugluft ebenso wie gegen Moskitos.
Der Weihnachtstag hat uns zwei antike Städte beschert, Panopolis und Ptolemais, und unser erstes Krokodil; seine großen Pranken haben tiefe Spuren im Sand hinterlassen.
Wir bekommen jetzt überall Milch und Brot – ein großer Luxus, denn für einige Zeit hatten wir keins von beidem. Butter gibt es nun auch an den meisten Orten.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen