29. Antikes Christentum (2)
Ich wünschte, Ihr hättet den schönen gelben Strauß Baumwollblüten gesehen, die ich gepflückt habe – unsere ersten Baumwollpflanzen –, als wir an der Insel Tabenna vorbeikamen, wo einst St. Pachomios lehrte, zwölfmal am Tag zu beten, zu arbeiten und den Körper zu verleugnen. Heute betet und arbeitet niemand mehr, und wer den Körper verleugnet, tut es deshalb, weil er ihm nichts geben kann. Damals hatte er allein auf Tabenna 1300 Anhänger und 6000 in Thebaïs, außerdem Klöster in Arsinoe (bei Sues) und in Nitria. Damals, im vierten Jahrhundert, war ganz Ägypten christlich, oder jedenfalls fast ganz Ägypten, jetzt ist es nicht einmal mehr muslimisch, und es müssen sehr eifrige Christen gewesen sein, nach der enormen Menge an religiösen Vorschriften für die Bevölkerung zu urteilen. Der erste Grundsatz dieser Vorschriften lautete, zu arbeiten, und was meine lieben Protestanten aus dem Westen auch sagen mögen, ein Anachoret erscheint mir jetzt als Engel, verglichen mit dem, was wir täglich vor Augen haben.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen