10. Brief - Assiut

Assiut, 20. Dezember
Gerade angekommen – für heute hat sich der Himmel aufgeklart und uns in die Lage versetzt, die Hauptstadt von Oberägypten zu erreichen, die schon seit vier Tagen in Sichtweite gewesen war. Mit Begeisterung fand ich mich erneut auf einem Esel wieder und ritt wie ein Kalif nach Assiut, eine Meile vom Ufer entfernt, und nach unserer Rückkehr zum Boot, an diesem Abend des kürzesten Tages, schlenderte ich wie die Tochter des Pharaos am Ufer entlang und sah zu, wie die Sonne hinter den Minaretten unterging, im Hintergrund der Berg mit all den Gräbern in seinem Felsen. Wir müssen zwei Tage hier bleiben, obwohl der Wind günstig ist, damit die Besatzung Zeit zum Backen hat. Sie mieten einen Ofen für einen Tag und eine Nacht, gehen zur Mühle, kaufen den Weizen, waschen und mahlen ihn, kneten ihn mit den Füßen und backen ihn dann. Sie verbringen die ganze Nacht am Ofen und gehen mit ihren eigenen Broten hinein, um sie warmzuhalten, nehme ich an. So versorgt man sich hier mit Brot! Wir hatten vier Tage keines gehabt und konnten auch keine Milch bekommen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Florences Nightingales Briefe aus Ägypten

1. Brief: Alexandria (A)

11. Brief - Anachoreten (B)