15. Brief - Göttliche Triaden (A)

Kenneh, 29. Dezember 1849
Die ägyptische Religion steht im Vergleich mit der griechischen sehr schlecht da, wenn wir an die Verehrer der Katzen denken und an die Verehrer des Jupiter Olympius. Trotzdem kann man sich vorstellen, selbst mit diesen übernatürlichen Bildern vor Augen, daß die ungekünstelten alten Ägypter der Wahrheit näherkamen. Es besteht kein Zweifel, daß die gebildeten Ägypter an den „einen Gott“ glaubten, den Unerreichbaren, den Unteilbaren, dem „Einen“, der weder benannt noch dargestellt werden konnte und daß die verschiedenen Namen und Darstellungen, die sie verwendeten, dazu da waren, um das Verhältnis darzustellen, in dem der Schöpfer seinen Geschöpfen erschien. Als Neph ist er der kluge Kopf und will zum Beispiel, daß die Menschheit fortschrittlich ist, als Amun kümmert er sich darum, wie dieser Fortschritt erreicht werden soll, als Phthah führt er seine Pläne aus, und als Osiris übermittelt er sie den Menschen.
Die Namen für den einen Gott könnte man für uns so ersetzen:
Neph – für die göttliche Weisheit
Amun – für den Allmächtigen
Phthah – der Schöpfer oder der Allmächtige bei der Arbeit
Osiris – für den guten Hirten

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Florences Nightingales Briefe aus Ägypten

1. Brief: Alexandria (A)

11. Brief - Anachoreten (B)